Wir alle müssen Tag ein Tag aus verschieden Interessengruppen managen, die unsere Projekte beeinflussen. Es ist nicht selten eines der wichtigsten Aufgaben, die den Erfolg des Projektes beeinflusst.
Nach dem PMP(R) Standard ist das Stakeholder-Management einer der 10 Wissensgebiete, die für einen PM essentiell sind. Daher möchte ich heute das Thema unter einem etwas anderen Gesichtspunkt, nämlich aus der Perspektive des NLP betrachten.
Wozu Stakeholder?
Was genau verstehen wir unter dem Stakeholder-Management? Als Stakeholder bezeichnet man in der Regel alle Personen und Organisationen, die das Projekt beeinflussen oder dadurch beeinflusst werden können. Dies kann in der Firma, also intern, sowie extern sein. Es empfiehlt sich ein Stakeholder Register zu erstellen, um diese dort zu sammeln. Ebenso sollten diese auch kategorisiert sein. Es kann eine einfache Excel Tabelle sein, oder eine Datenbank. Achte bei der Kategorisierung der Stakeholder im Bezug auf das Projekt, oder Produkt, welches als Ergebnis entsteht, auf diese Gruppen von „Beeinflusser“:
- Unbewusst – es gibt keine Berührungspunkte mit dem Projekt
- Beständig – es herrscht Ablehnung und Widerstand zu dem Projekt
- Neutral – keine Stellung zu dem Projekt
- Unterstützend – unterstützt das Projekt
- Führend – leitet zum Projekterfolg
Das Stakeholder Register sollte auch die jeweilige Phase, für die die jeweilige Einstufung des Stakeholders zutrifft, beinhalten. Also wenn Du das Projekt initiiert hast Du andere Stakeholder und Typen also in der Durchführung, oder während des Abschlusses. Es ist oft der Fall, dass sich Stakeholder von unbewusst beeinflusst in unterstützend oder beständig, während der Projektlaufzeit verändern. Ebenso sollte im Register vermerkt werden, wohin man den jeweiligen Stakeholder, durch aktives Stakeholder-Management bewegen möchte. Das ist also der Plan, wie ich einen Stakeholder zu einem führenden Stakeholder mache.
Weitere Details zum Erstellen eines solchen Stakeholder Register findet Ihr in fast allen Projekt Management Büchern (z.B. PMP(R) PMBOK).
Wie hilft uns hier NLP weiter?
Wir haben in der NLP Werkzeugkiste viele Werkzeuge, die uns hier helfen können. Zwei davon sind meiner Meinung nach besonders passend.
- Das Format der Aufstellung
- Rapport
Das Format der Aufstellung ist essentiell, zum Identifizieren von möglichen Stakeholder. Hier werden Schlüsselpersonen (Stakeholder), die das Projekt beeinflussen, durch Gegenstände, oder auf Papier dargestellt. Der Projektleiter stellt das Projekt in das Zentrum. Jetzt geht er jeden Eintrag in seinem Register durch und überlegt für jeden die repräsentierende Position im Projekt. Dadurch sieht er wie die jeweilige Person zu dem Projekt steht. Entweder direkt vor dem Projekt, hinter dem Projekt, oder an den Seiten. Bitte achte auch auf die „Blickrichtung“ des Stakeholders. Blickt er auf das Projekt, oder wendet er sich ab?
Wenn dies mit allen Einträgen im Register gemacht ist, wird man mit Sicherheit Gruppen erkennen, oder einzelne Personen, die abgeschieden stehen. Diese Übung sollte durch einen Coach geführt werden. Nach Abschluss dieser Übung haben wir eine Aufstellung aus der Perspektive des Projektleiters. Es empfiehlt sich diese Aufstellung auch mit Mitgliedern des Projektes durchzuführen, um verschiedene Seiten zu betrachten. Jetzt muss das Aufgestellte Bild mit der räumlichen Anordnung auf die Kategorien übertragen werden. Ein Stakeholder, der „hinter“ dem Projekt steht, kann als Supporter oder Unterstützer betrachtet werden. Ein Stakeholder direkt vor dem Projekt, kann als Widerstand, also als Beständig betrachtet werden. Wenn ein Stakeholder vom Projekt abgewandt steht, kann dieser auch als Unbewusst betrachtet werden. Im Grunde genommen muss hier auf das „Warum“ der Stakeholder auf dieser Position steht geachtet werden. Dies wiederspiegelt die Wahrnehmmung und Kategorisierung wieder.
Die Ergebnisse kann man dann zusammenführen und hat eine Projekt Perspektive auf die Stakeholder. Auch mit den Sponsoren, wenn möglich. Natürlich kann dieses Format auch geschickt in eine Unterhaltung eingebaut werden.
Rapport ist immer ein Schlüssel für guter und Zielgerichtete Kommunikation
Um das Bild der Stakeholder für das Projekt komplett zu machen, ist Rapport wichtig. Hier geht es im speziellen darum mit dem Team, den Senior Management, PM Kollegen und auch Interessensgruppen ins Gespräch zu gehen und dort eine Respektvolle und offene Kommunikation zu ermöglichen. In diesen Gesprächen werden sich weitere Stakeholder abzeichnen. Hier empfiehlt es sich Fragebögen an Kollegen oder Kunden vorab zu senden, um eine grobe Richtung zu erhalten. Es darf nicht vergessen werden, dass auch im Team Stakeholder zu finden sind.
Viel Erfolg mit den testen. Wenn ihr Fragen habt schreibt mir eine kurze Mail.
In diesem Sinne wünsche ich Euch Projekte, die Ihr mit Leidenschaft zum Erfolg führt.